Versschmuggel
26/10/2016, 19 Uhr:
POETS TRANSLATING POETS. Versschmuggel mit Südasien
Lesung und
Gespräch mit Gerhard Falkner (D), Jameela Nishat (Indien), Tom Schulz (D) und Shafi Shauq
(Indien) - in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Mumbai, dem Haus für Poesie, Berlin, der Deutschen UNESCO-Kommission und der Stiftung Brückner-Kühner, Kassel.
Die vier Künstler haben sich wie 47 weitere Dichterinnen und
Dichter aus Deutschland und Südasien getroffen, um ihre Texte wechselseitig in
die andere Sprache zu übertragen. Begleitet wurde dieser Prozess von
Übersetzern. Jameela Nishat arbeitete mit Tom Schulz, Gerhard Falkner mit Shafi
Shauq zusammen. Es entstand ein direkter Austausch, ein ‚Schmuggeln‘ von
stilistischen Zusammenhängen und poetischen Traditionen. Die Dichter lesen ihre
Gedichte im Original und in der Nachdichtung und geben im Gespräch Einblicke in
den hochspannenden Prozess des Versschmuggelns.
Moderation: Friedrich W. Block
Eintritt: 7 / erm. 5 Euro
Gerhard Falkner,
1951 im fränkischen Schwabach geboren, zählt zu den wichtigsten
zeitgenössischen Lyrikern Deutschlands. Darüber hinaus ist er ein
vielfach ausgezeichneter Romanautor, Dramatiker, Essayist und
Übersetzer. Zuletzt erschien 2014 der Band "Ignatien. Elegien am Rande
des Nervenzusammenbruchs", mit Filmstills von Yves Netzhammer, übersetzt
von Ann Cotten. Falkner lebt in Berlin und Weigendorf und war im Jahr
2010 bereits im Kunsttempel als Gast der Sprachkunstreihe "3durch3".
Jameela Nishat,
1955 im indischen Hyderabad geboren, hat bislang drei Gedichtbände und
in vielen Anthologien veröffentlicht. Zuletzt erschien 2015 ihr
Gedichtband "Butterfly Caresses". Als feministische Lyrikerin war sie
2015 in Salerno bei der Konferenz "100 Thousand Poets for Change"
vertreten. Im Jahr 2012 gründete sie die Organisation "Shaheen
Collective – Shaheen’s Women Resource and Welfare Association" zur
Unterstützung muslimischer Frauen.
Tom Schulz wurde 1970
in der Oberlausitz geboren und wuchs in Ost-Berlin auf. Erste Gedichte
veröffentlichte er 1989. Zunächst in der Baubranche tätig, ist er seit
2002 freier Autor. Er wirkt auch als Übersetzer spanischer,
amerikanischer und niederländischer Lyrik, als Dozent für Kreatives
Schreiben sowie als Herausgeber. Zuletzt erschienen 2015 bei Hanser der
Gedichtband "Lichtveränderung" und 2016 in Edition Azur "Das Wunder von
Sadagora. Eine Polnisch-Ukrainische Reise".
Shafi Shauq,
1950 im indischen Bundesstaat Jammu und Kashmir geboren, ist in Indien
und international als Dichter, Romancier, Kritiker und Professor der
Linguistik hoch geschätzt und wurde vielfach ausgezeichnet. Er hat 47
Bücher in Kashmiri, Englisch, Urdu und Hindi verfasst und außerdem weit
über 50 Drehbücher für Fernsehfilme und -serien geschrieben. Im Jahr
2006 war er als Vertreter seines Landes Ehrengast bei der Frankfurter
Buchmesse.
Jameela Nishat und Tom Schulz im Kunsttempel
Shafi Shauq und Gerhard Falkner
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Mit freundlicher Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst sowie des
Kulturamtes der Stadt Kassel.
Zur Website des Projekts "Poets Translating Poets" geht es hier >>>
Dort findet sich auch ein Essay von Friedrich W. Block über Sprachkunst in der Datenwelt.