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PINGPONG
Birger Jesch & Jürgen O. Olbrich Dienstag, 5. bis Samstag, 9. Februar 2008 Kontakt: 0561-24304 und 0176-50373544 PING PONG 1981 unterwegs nach Polen, wagte Jürgen O. Olbrich einen zweistündigen Abstecher nach Dresden, wo ihn Birger Jesch bei einem illegalen Künstlertreffen in einer Privatwohnung traf. Jesch und Olbrich kannten sich damals bereits seit Jahren über das internationale Mail-Art-Netzwerk. Die Freundschaft der Beiden währt nun einen ähnlich langen Zeitraum nach der Wiedervereinigung wie vor diesem Ereignis, was zu den Überlegungen dieser Ausstellungsreihe führte. Der Thüringer Jesch gehört zu den Initiatoren der Mail-Art in der ehemaligen DDR, die durch Mittel des Postweges eine Vernetzung international und eine oppositionelle Kunst im Lande selbst herstellte. Jesch hatte 1981 mit dem Projekt "Schießscheiben" die erste öffentliche Ausstellung eines Mail-Art-Projektes in der DDR organisiert. Der Hesse und documenta 8-Künstler Olbrich begann bereits 1973 mit Fotokopierern zu experimentieren. In seinem weltweit verzweigten Aktions- und Arbeitsbereichen gewinnt er dem profanen (Informations-) Alltag immer wieder seine künstlerische Seite ab. Beide Künstler sind seit 25 Jahren Freunde und Seelenverwandte, Spurensicherer und Konzeptartisten. Sie arbeiten – bei teilweise unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bedingungen – mit Fundmaterialien, Recyclingprozessen, Methoden des Zufalls und Wort-Bild-Kombinationen, um abgelaufene Zeit zu dokumentieren. Im Kunsttempel zeigen sie den zweiten Teil ihres retrospektiv angelegten Projekts PING PONG (der erste Teil wurde 2007 in der ACC-Galerie/Weimar ausgestellt). Als Archivsituation angelegt, lagern die Künstler je 7 Projekte aus den letzten 25 Jahren in den unteren Räumen des Kunsttempels. Im leeren oberen Raum des Kunsttempels bieten die Künstler den Besuchern an, sich ein Projekt auszuwählen. Dies wird dem Besucher individuell vom Künstler präsentiert. Auf- und Abbau sind Teil dieses Prozesses, wobei an einzelnen Projekten noch aktiv mitgewirkt werden kann. Der Besucher entscheidet nach Interessenlage, wie intensiv sich die Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Projekt gestaltet. Beide Künstler stehen jeweils 5 Arbeitstage je 8 Stunden dafür zur Verfügung. Über die eingerichtete Hotline 0176 – 50373544 können auch Besuchstermine vorgebucht werden. Zur Ausstellung erscheint eine Künstler-Briefmarkenedition unter den Titel "Das Kassel Album". Die Ausstellung wird gefördert von der Bundeskulturstiftung und der Stadt Kassel sowie unterstützt vom Schlosshotel Bad Wilhelmshöhe.
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