Staub

"Staub"
Installation von Jenny Michel
9. bis 17. Juli 2005
Vernissage: Fr. 8.7.05, 20 Uhr
Öffnung: Fr. bis So., 15-18 Uhr
und nach Vereinbarung (0173-2804844)
Welcome to the garden of cosmic speculation: Jenny Michel zeigt ihre Abschlussarbeit im Bereich Freie Kunst der Kunsthochschule Kassel.
Hier spielt der Staub die Hauptrolle. Staub, Bodensatz der Schöpfung, findet sich in den verschiedensten Ausprängen. Er ziert die Ecken und Kanten des Raums. Er fällt in weichen Flocken, die die Zeit beschreiben. Er sammelt sich in lichtlosen Spalten, in den Schluchten der Zeit, auf Staubdeponien. Von dort aus erzählt er unsere Geschichte, die er in sich gespeichert hat. Als stummer Zeitzeuge schaut er uns zu. Er kennt unseren Tagesablauf. In ihm sind unsere Informationen gesammelt. Er ist das Protoplasma, die formbare Urmaterie, aus der die Welt entsteht und zu der sie auch wieder wird. Über die Entstehung des Staubs ist folgendes zu lesen: Durch einen frühen Unfall wurde die göttliche Ordnung zerstört; das Urprinzip des Chaos kam in die Welt und mit ihm der Staub. Doch nun, wo sich der Staub über die Welt verteilt, ihre Formen, Arten und Landschaften ausprägt, müssen wir uns die Frage stellen: Können wir ohne ihn leben?
Die Kristallstadt "Crystal City" ist frei von Staub. Die Keimzellen werden jeden Tag entfernt und zu Staubdepots ausserhalb der Stadt gebracht, wo sie zu Kristall verarbeitet werden. Die Entdeckung, aus Staub Kristall herzustellen, war der Wendepunkt der staubfreien Gesellschaft, die seitdem nur ein Ziel verfolgt: Alles soll zu Kristall weden.
Jenny Michel, geboren 1975 in Worms, studiert seit 1998 Visuelle Kommunikation und Freie Kunst an der Kunsthochschule Kassel. Seit 2003 ist sie Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes. Im Jahr 2004 wurde sie mit dem Kunstpreis der Dr. Wolfgang Zippel-Stiftung ausgezeichnet.